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Die Geschichte des Instituts für Romanistik Graz
Wissenschaftliche Forschung in Disziplinen der Romanistik wird an der Grazer Universität seit 1854 betrieben. Das damals geschaffene Extraordinariat für italienische Sprache und Literatur wurde 1860 zum Ordinariat gehoben und 1875 in eine Lehrkanzel für romanische Philologie umgewandelt, auf die 1876 Hugo Schuchardt berufen wurde. Im Besetzungsvorschlag der damaligen Kommission galt er bereits als "der genialste, vielseitigste und fruchtbarste unter den jüngeren Vertretern romanischer Philologie". Schuchardts Wirken in Graz (bis 1900 als Ordinarius; bis zu seinem Tod 1927 forschte er intensiv weiter) bestätigte dies in jeder Hinsicht und verhalf ihm sowie der Grazer Romanistik zu hohem Ansehen. Neben Schuchardt sind zudem noch die international anerkannten Gelehrten Adolf Zauner (zwischen 1911-1939 an der Grazer Romanistik tätig) und Julius Cornu (1901-1911) zu erwähnen. In jüngerer Vergangenheit prägten Professoren wie Rudolf Lind (1975-1985), Dieter Kremers (1970-1991), Klaus Lichem (1960-2001), Hans-Joachim Simon (1968-1999), Ulrich Schulz-Buschhaus (1989-2000), Werner Helmich (1992-2009) und Klaus-Dieter Ertler (2004-2020) mit ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit das Institut für Romanistik.
Der Vorläufer des derzeitigen Instituts, das Seminar für romanische Philologie, wurde 1901 errichtet; 1909 gründete man das Seminar für italienische Sprache und Literatur. Aus den beiden Seminaren gingen dann die gleichnamigen Institute hervor, ab 1922 allerdings unter einem einzigen Vorstand und mit nur einem Ordinariat. Die Universitätsreform (UOG 1975) hat sie zum Institut für Romanistik zusammengeführt. Eine zweite romanistische Lehrkanzel (Sprachwissenschaft) wurde 1968 eingerichtet, eine dritte (Literaturwissenschaft) und ein Extraordinariat (Sprachwissenschaft) 1975. Mittlerweile existieren je zwei Professuren für Sprachwissenschaft und für Literaturwissenschaft sowie eine Professur für Fachdidaktik am Institut für Romanistik.