Bereits zum zweiten Mal brach im Juli 2025 eine Gruppe Studierender des Instituts für Romanistik nach Südfrankreich auf, um das weltbekannte Theaterfestival in Avignon zu besuchen. Seit 1947 wird die provenzalische Stadt jeden Sommer zu einem Universum des Spektakels, wo sich jeder Ort zu einem Schauplatz verwandeln kann und wo sich an jeder Straßenecke imposante Schauspiele vollziehen. Ein traditionsreiches französisches Kulturevent trifft hier buchstäblich auf die Welt, wird mit ihr eins und begeistert Publikum wie Akteur:innen gleichermaßen.
Nicht umsonst stand die diesjährige Reise nach Avignon ganz im Zeichen einer interkulturellen Begegnung: Sie fand im besonderen Rahmen eines Erasmus+ Blended Intensive Programme (BIP) statt, das mit den Partneruniversitäten aus Leipzig (Leitung) und Avignon (Gastgeber-Institution) organisiert wurde und Französisch-Studierende aus drei verschiedenen Instituten, drei verschiedenen Ländern und drei verschiedenen akademischen Kulturen zusammenbrachte. Die geteilte Faszination für die Bühne überwand alle Unterschiede wie Grenzen und ermöglichte einen äußerst spannenden Austausch über historische Entwicklungen des Festivals und aktuelle Tendenzen des internationalen Theaters.
Dazu präsentierten die französischen, deutschen und österreichischen Studierenden in der Université d’Avignon ihre ausgezeichneten Beiträge, die gemeinsam vorbereitet wurden und lebhafte Diskussionen anregten. Neben einschlägigen Ausstellungen (u.a. im Maison Jean Vilar, dem Museum zu Ehren des berühmten Festivalgründers) stand natürlich der Besuch zahlreicher Aufführungen des offiziellen Festivalprogramms, aber auch des facettenreichen Off-Festivals im Zentrum des Aufenthalts. Im monumentalen Palais des Papes, im Steinbruch von Boulbon und an anderen spektakulären Spielorten wohnten die Studierenden eindrucksvollen und nicht selten herausfordernden Inszenierungen dieser 79. Ausgabe des Festival d’Avignon bei. Performance und Tanz, überkommenes Illusionstheater und experimentelles Metatheater, Dokumentar- und Musiktheater, Tragisches und Komisches, politisch Hochbrisantes und völlig Abgedrehtes wechselten sich dabei auf rasante Weise ab – Theaterwelten eben, welche die trinationale Studierendengruppe voller Begeisterung erkunden konnte. À la prochaine, sur scène, à Avignon…
Lesen Sie auch den schönen Bericht der Studierenden der Partneruniversität Leipzig: Universität Leipzig: Eine Woche BIP in Avignon — es war uns ein Fest(ival)