„Mein Roman ist wie ein Fluss, […] er kann über Grenzen fahren, wie ein Fluss durch Länder fließt. Alles ist in Bewegung“, merkt Fiston Mwanza Mujila, kongolesischer und in Graz lebender Schriftsteller zu seinem vielfach ausgezeichneten Erstlingsroman Tram 83 an. Dynamik und Vitalität, Wandlungsfähigkeit und Beharrlichkeit kennzeichnen einen Fluss ebenso sehr wie das Schreiben dieses kosmopolitischen « Wort-Musikers », der jenseits nationaler, kultureller und medialer Grenzen lebt und arbeitet. In seinem kürzlich auf Deutsch veröffentlichten Roman Der Tanz der Teufel widersetzt er sich, vom mäandernden Lauf des Kongo-Flusses und von impulsiven Rumba-Rhythmen inspiriert, abermals Stilkonventionen und Erwartungshaltungen, um auf diese Weise „eine Sprache [zu erschaffen], die wie der Kongo-Fluss lokale Einflüsse und Vorstellungswelten mit sich führt“. Der Abend im Uni-Pop-Up-Store bietet Gelegenheit, Fiston Mwanza Mujila zu hören und mit ihm sowie Studierenden des Instituts für Romanistik ins Gespräch zu kommen. Worüber? Über die Praxis des Schreibens und die Literatur im Allgemeinen, über die (französischsprachigen) afrikanischen Literatur(en) im Besonderen, über die Engführung von Musik und Sprache in den Texten Fiston Mwanza Mujilas oder über die Utopie eines ,Gartens der Lüste‘, wie ihn der Autor in einem seiner Theaterstücke entwirft. Und über vieles andere, das im Fluss ist.
Einführung: Astrid Poier-Bernhard
Gespräch: Helena Wiener