Vom 7. bis 12. Juli 2024 brach eine Gruppe Studierender des Instituts für Romanistik, unter der Leitung von Frau Dr. García-Minguillán und vorbereitet von Frau Dr. Verena Richter, nach Südfrankreich auf, um dem international renommierten Theaterfestival in Avignon beizuwohnen. Seit 1947 wird die provenzalische Stadt jeden Juli zu einem Universum des Spektakels, in dem sich an jeder Straßenecke imposante Schau-Spiele vollziehen. Ein traditionsreiches französisches Kulturevent trifft hier buchstäblich auf die Welt, wird mit ihr eins und begeistert Publikum wie Akteur:innen gleichermaßen.
Am Ende eines dem zeitgenössischen Theater gewidmeten Semesters besuchten die Grazer Studierenden in Avignon neben zwei Ausstellungen (u.a. im Maison Jean Vilar, dem Museum und Archiv zu Ehren des legendären Festivalgründers) zahlreiche Aufführungen des offiziellen Festivalprogramms, die an eindrucksvollen Schauplätzen stattfanden, allen voran im monumentalen Palais des Papes. Das Spektrum der Inszenierungen reichte dabei von hochrangig besetztem Illusions- und Metatheater über Dokumentartheater und Musiktheater bis hin zu ritueller Performance, zeitgenössischem Tanz und chorischem Gesang. Die politische Aushandlung globaler Konflikte und Ungerechtigkeiten stand dabei durchweg im Zentrum dieses 78. Festival d’Avignon, sei es in der Reinterpretation antiker Mythen, in der Auseinandersetzung mit (neo-)kolonialer und genderspezifischer Gewalt in Lateinamerika oder im stimmgewaltigen Widerstand gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.
Den besonderen Rahmen der Exkursion bildete die Begegnung mit einer Studierendengruppe aus Leipzig, die im Rahmen des ARQUS-Netzwerks organisiert wurde. Ebenso sachkundig wie enthusiastisch erkundeten die österreichischen und deutschen Französischstudierenden eine Stadt, die sich und mit ihr die Wirklichkeit jeden Sommer in eine große Theaterbühne verwandelt.
Nous nous reverrons à Avignon, sur scène…
Finden Sie hier demnächst die Theaterkritiken, die die Studierenden des Instituts für Romanistik zu den in Avignon besuchten Stücken verfasst haben.