Am 16. Oktober ist Alain Mabanckou im Rahmen der Transnationalen Grazer Literaturtage Weltwortreisende zu Gast am Institut für Romanistik, im Gespräch mit Andrea Renker und Verena Richter. Für die Übersetzung sorgt Alexandra Marics. Der Eintritt ist öffentlich und frei.
Zum Autor
Alain Mabanckou, (*1966 in Pointe-Noire, Republik Kongo), Lyriker, Romanautor und Essayist, gehört zu den wichtigsten Stimmen der französischsprachigen Gegenwartsliteratur. Nach seinem Jurastudium in Brazzaville, Nantes und Paris arbeitet er zunächst als Jurist, bevor er sich ganz der Literatur und dem Schreiben widmet. International bekannt wird er mit preisgekrönten Romanen wie Zerbrochenes Glas (Verre cassé, 2005), Stachelschweins Memoiren (Mémoires de porc-épic, 2006) oder Black Bazar (2009). Er lebt in den USA, wo er als Professor am Departement of French and Francophone Studies an der University of California in Los Angeles lehrt.
Gespräch und Lesung
Mit Verve durchmessen die Texte Alain Mabanckous, Weltreisender und Kenner der Literaturen, einen transkontinentalen Zwischenraum, in dem sich Bedeutungen dort verschieben, wo andernorts politische Grenzen bleiben. Tief verwurzelt in den Erzähltraditionen seines Geburtslandes, greifen Mabanckous Romane dort über das Lokale hinaus, wo sie die Erwiderung auf den kolonialen Blick mit einer ironisch-humorvollen Vermischung globaler Kulturtraditionen verbinden.
Dabei überschreibt der Autor festgefahrene Muster und Narrative und dehnt die Grenzen der konventionellen Romangrammatik, etwa wenn Erzählungen aus einem einzigen Satz bestehen und er seinen Geschichten intertextuelle Spuren der Literaturen aller Welt in postmoderner Dichte einverleibt, ohne dass ihr unmittelbarer Lektüregenuss dadurch gestört wird. Mabanckou eröffnet solcherart Vorstellungsräume, in denen sich Literaturen und Kulturen horizontal anordnen und in denen Erzählstimmen und -formen eine transnationale Gleichberechtigung erfahren.