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Medienwelten (Ringvorlesung WS 22/23)

Medienwelten: Konstruktionen, Theorien, Kompetenzen


Wann?  Jeweils Mittwoch – 18.45-20.15 Uhr
Wo?  Jeweils MR 33.0.010 – außer 19.10.2022: SR 33.3.088
Wer ist angesprochen?  Studierende (VO, 4 ECTS-Punkte), Lehrende und alle Interessierten
(für diejenigen, die aufgrund von Krankheit nicht live teilnehmen können, bieten wir auch eine Online-Live-Übertragung via Webex an.
Bitte konsultieren Sie für den entsprechenden Webex-Link: romanistik(at)uni-graz.at).

Medien setzen in Verbindung und überwinden Distanzen, Medien speichern und vermitteln Wissen, Medien repräsentieren, verdoppeln und verzerren mitunter die Wirklichkeit, Medien übertragen Zeichen, Informationen, Bilder und – im Fall der Transportmedien – Waren oder Menschen. Medien verteilen Macht und machen ohnmächtig, Medien prägen unsere Wahrnehmung und unsere Empfindungen, sie ‚formatieren‘ unsere Gehirne, steuern unsere Wünsche und sind doch auch Medien des Bewusstseins, der Erkenntnis und der Aufklärung. Gleich wie besehen, Medien erweisen sich als hochgradig ambivalent, seit jeher und heute mehr denn je. Just als soziale verfahren Medien notwendigerweise asozial, so dass noch ihre gemeinschaftsstiftende Kraft in den Echokammern der Vereinzelung und Verschwörung münden kann. Ein weites Spektrum medienwissenschaftlicher Theoriebildungen und medienkritischer Einsprüche gibt Aufschluss über solche Janusköpfigkeit. Unstrittig dabei ist, dass ein Außen des Medialen nicht existiert, weshalb jedwede Verklärung des Unmittelbaren erklärungsbedürftig bleibt. Als Möglichkeitsbedingungen menschlichen Daseins erschaffen Medien folglich jene Welten, in denen wir leben und in denen wir lernen, in denen wir kommunikativ interagieren und die nicht zuletzt als virtuelle Gegen- oder Anderswelten alle Empirie hinter sich lassen. Kurzum: Medien sind omnipräsent und werden doch in ihrer Begrifflichkeit, Beschaffenheit und Funktion unvermindert kontrovers erörtert.

Vor diesem Hintergrund erkundet die Ringvorlesung, die im Rahmen des Lehrschwerpunkts MedienWelt Romania im Institut für Romanistik abgehalten wird und zu der wir Studierende, Lehrende und alle Interessierten herzlich einladen, die unhintergehbare Medialität unserer Lebenszusammenhänge und sucht die Sensibilität für eine zugleich informierte wie kompetente Medienpraxis zu schärfen. Ausgewiesene Lehrende gehen der grundlegenden Frage nach, inwiefern zum einen die Entwicklung von Sprache, Literatur und Kultur aufs Engste mit den zur Verfügung stehenden Kanälen, Technologien und Kommunikationsmodi verbunden ist. Zum anderen beleuchtet jede Vorlesung ein spezifisches Themenfeld, das mittels prägnanter Fallbeispiele einschlägige medienwissenschaftliche Perspektiven, mediengeschichtliche Rekonstruktionen und mediendidaktische Operationalisierungen aufruft. Auf je eigene Weise rücken die Beiträge dabei die wirklichkeits- und weltbildenden Potentiale, die den überkommenen Printmedien der Gutenberg-Galaxie genauso zukommen wie den audiovisuellen Medien oder den mannigfaltigen Formaten digitaler Medien, in den Aufmerksamkeitsfokus ihrer Darstellung. Zur Diskussion werden sowohl dia- und synchrone Medieneffekte in Sprache, Stimme und Schrift als auch soziokulturelle Auswirkungen medialer Transformationen stehen, sowohl ästhetische und imaginative Dimensionen medialer Konstruktionen bzw. raffinierter Medienkopplungen (Inter-, Trans-, Hyper­medialität etc.) als auch der Einsatz und die Reflexion mediengestützter Unterrichtssettings. Die Ringvorlesung öffnet somit die unverzichtbare theoretische und historische Auseinandersetzung mit Mediendispositiven auf maßgebliche Überlegungen zu ihrer Gesellschafts- und Bildungsrelevanz. Denn erst indem vielfältige Expertisen (Medienwissenschaft, Digital Humanities, Kulturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft, Fachdidaktik) in einen fruchtbaren Dialog treten, gelingt es, den oftmals schillernden Wirkungshorizont unserer Medienwelten differenziert zu analysieren, geschichtsbewusst zu kontextualisieren und dank ausgeprägter media literacy aktiv mitzugestalten.

Programm

05.10.2022 Thematische Einführung/Organisation

12.10.2022 Julia Zimmermann (Germanistische Mediävistik)
Mittelalterliche Tanzdarstellungen und die Probleme intermedialer Interpretation: Der Reigen höfischer Tugenden im Roman de la Rose

19.10.2022 Werner Wolf (Anglistik / Literaturwissenschaft)
Medieneffekt ästhetische Illusion/Immersion: Theo­rie­­probleme und dazu ein Fallbeispiel: Corneille, L’Illusion comique

09.11.2022 Steffen Heidinger (Romanistik / Sprachwissenschaft)
Grammatik in den Medien: Sprachliche Komplexität und leichte vs. schwere Sprachen

16.11.2022 Sabine Heinemann (Romanistik / Sprachwissenschaft)
Alte Massenmedien mit Tradition: Frühe Anzeigen- und Plakatwerbung

23.11.2022 Susanne Knaller (Zentrum für Kulturwissenschaften)
Das Sehen des Sehens. Bilder in der Moderne

30.11.2022 Sarah Mercer (Anglistik / Fachdidaktik)
Understanding language teacher wellbeing in the context of online teaching during the pandemic

07.12.2022 Barbara Hinger (Romanistik / Fachdidaktik)
Fremdsprachenunterricht in Zeiten der Pandemie: Digitale Lehr-/Lern­umgebungen, Medienkompetenz und ihre Potenziale im schulischen Kontext

14.12.2022 Georg Vogeler (Zentrum für Informations­modellierung)
Medienwandel als Konstituente geisteswissenschaftlicher Forschung? Zwischen Schriftlichkeit, Buchdruck und Digitalen Geisteswissenschaften

11.01.2023 Stefan Schneider (Romanistik / Sprachwissenschaft)
Geschriebene Mündlichkeit in den romanischen Sprachen

18.01.2023 Kurt Hahn (Romanistik / Literaturwissenschaft)
Über das Unheimliche der Medien: Phantasmagorie, Phantasma, Fantastik und andere literarische Abgründe

24.01.2023 Guido Zurstiege (Medienwissenschaft, Universität Tübingen)
MedienMachtOhnmacht

25.01.2023 Nassim Balestrini (Amerikanistik / Literaturwissenschaft)
Intermedialität und Transmedialität in der Analyse von Sprechtheater, Drehbuch und Film

01.02.2023  Simona Bartoli-Kucher (Romanistik / Fachdidaktik)
Quo vadis
Sprachenlernen? Wie migratorische Filme lan­guage education und zeitgenössische Problemlagen​ erzählen

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Institutsleiter
Merangasse 70/III 8010 Graz
Univ.-Prof. Dr.phil. Martin Hummel

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Nach telefonischer Vereinbarung
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